Panoramalokal am grünen Inn
Aktueller Betreiber zieht sich Ende 2023 zurück. Hauseigentümer Hans Wimmer bereitet Pächterwechsel vor.
AMBIENTE | Rustikal in der Eichenstube, gediegen im Wintergarten, oder naturnah im Gastgarten am Inn. Das schreibt der Kritiker: In der Steinmauer entfaltet der Berghauswurz seine artischockenähnlichen Blüten. Am Innufer wächst mit seinen mächtigen Blättern ein Blauglockenbaum. Der scharfe Mauerpfeffer mit seinen knallgelben sternförmigen Blüten ist ein Hingucker. Noch ehe man im „Cafe Innsteg“ die Speisekarte studiert hat, kann man sich in der Natur verlieren, die hier am grünen Inn wächst und gedeiht. Paddler ziehen dicht am Ufer vorbei, ein Rennradler hält inne, um den herrlichen Blick auf die in der Sonne leuchtende Stadt festzuhalten. Kurzum, in Corona-Zeiten kann ein Besuch zum Mittagstisch auf der Terrasse des Lokals wie ein Kurzurlaub am Inn sein. Der neue Abstand ist für die Gäste Luxus. Niemand schiebt einem die Stuhllehne ins Kreuz, der Raucher am Nachbartisch kommt einem mit seiner Nikotinfahne weniger nahe. Man könnte sich an den neuen Freiraum gewöhnen. Der Salat unter dem gebackenen Gemüse, Brokkoliröschen und Karottenspalten, ist so farbenfroh und formenreich wie die Blütenpracht im Steingarten. Die feine Säure vom Sauerampfer mischt sich mit der herben Bitterkeit der Rauke; Radieschen bringen ein wenig Schärfe ins Spiel und die Tomaten das Fruchtige. Selten so einen lustigen, spannenden Salat gegessen. Mein Gegenüber lässt mich mündlich teilhaben, dass auf seinem blau-weiß geblümten Teller ebenso Genuss geboten wird: St. Petersfisch in angenehmer Currysauce, Erbsen, Pilze, Sprossen; der Reis ein körniger Schneeball. „Das Publikum ist jünger geworden“, sagt die Bedienung, die der neue Inhaber Gabor Kelemen, der Pächter vom „Cafe Roses“ übernommen hat. Es könnte auch daran liegen, dass Stammpublikum fehlt; die Professoren von der Uni und überhaupt Ältere, die möglicherweise Wirtshausbesuche noch meiden. Zum Nachtisch ein Stück Erdbeersahnetorte. Ihr orangerotes Geleetopping kontrastiert auf dem Foto hübsch mit dem eisgrünen Flusswasser. Ob der Espresso in Ordnung ist, lasse ich lieber meinen Kollegen vom Gastromagazin beurteilen – ein Espresso-Gourmet. Spitzenkoch Alois Zwislsberger hat nach 15 Jahren das „Innsteg“ abgegeben. Nachfolger Kelemen konnte nicht ahnen, dass er nach einer langen Zwangspause in einer Krise beginnt. Er und sein Bruder in der Küche legen einen vielversprechenden Start hin.
(Aus: Bürgerblick Nr. 137 / Sommer 2020)
Innstraße 15 | Passau-St.Nikola
täglich 10-23 Uhr
Nein
|
11:26
Samstag
04. Mai 2024
PRIVATE PLATTFORMEN04.05. | Samstag MESSEPLATZ Maidult Ob Brotzeit zur Volksmusik im Zelt oder Fahrgeschäfte für diejenigen, die auf Adrenalin stehen. Die Maidult zieht tausende Besucher an. 11:30 Uhr OPERNHAUS Der kleine Wolpertinger Ein Kinderstück aus der Feder des Münchner Schauspielers Wolfgang Maria Bauer, 60. Die Geschichte spielt im Tierpark. Löwe Abeku, einst frei in der Savanne, erhält in Gefangenschaft Besuch von einem geschwätzigen Spatzen, der das Zooleben ins Chaos stürzt. Als Retter in der Not taucht ein kleiner Wolperdinger auf. Uraufführung mit fantasievoller Ausstattung der Münchner Bühnenbildnerin Aylin Kaip. 17:00 Uhr | ab 15 Euro KULTURMODELL Noise: Limpe Fuchs Die legendäre Klangkünstlerin und Komponistin Limbe Fuchs ist seit 1989 mit Ihrer Klanginstallation unterwegs. 19:00 Uhr SCHARFRICHTERHAUS Sigi Zimmerschmied Mit "Dopplerleben - eine Fälscher Saga", erzählt der Passauer Sigi Zimmerschmied die Geschichte von Hans Doppler, dem letzten Spross einer Fälscherdynastie. Dieser kommt in eine Krise und muss sich überlegen, seinen freiberuflichen Status aufzugeben und in den Staatsdienst einzutreten. 20:00 Uhr | Restkarten evtl. an der Abendkasse ZAUBERBERG 2000er-Party Hits aus den Hochzeiten von MTV und VIVA. Auf den Plattenteller landen Christina Aguilera, Lady Gaga und mehr. 21:00 Uhr | 5 Euro
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