Nachrichten | Sonntag, 24. Juli 22Blitzblockade: Aktivistinnen riegeln Passau-Innstadt abMit Transparenten wie “Willkommen in der Hölle” und Gesänge "Ihr könnt´zur Hölle fahren!" haben am Sonntagmorgen Aktivistinnen den südlichen Brückenkopf der Passauer Marienbrücke für den Autoverkehr blockiert. Doch es geht nicht, wie viele vermuteten, um Klima und Verkehr, sondern um Anschlussproteste des gestrigen Aktionstages: gegen die katholische Kirche und die konservative Lebensrechtsbewegung "Pro Life". Die Aktion währt 30 Minuten. Die vermummten Demonstrierenden brechen ab, als sich um 8.40 Uhr die erste alarmierte Polizeistreife mit Martinshorn und Blaulicht den Weg zum Geschehen bannt. Nachdem sie eingetroffen ist, verstreuen sich die Aktivisten in den Gassen. Sie hatten skandiert „Alerta, Alerta, Antifascista!“, auch "Antisexista" gerufen. Anwesende berichten, dass die Demonstrierenden nach einem kurzen Gespräch mit den Polizeibeamten die Blockade abgebrochen hätten. "Versammlung fluchtartig aufgelöst", meldet ein Beamter der Einsatzzentrale.
Die eng bebaute und dicht besiedelte Innstadt ist vom Durchgangsverkehr so belastet wie Ilzstadt oder Anger. Seit Jahrzehnten fordert die Bürgerinitiative „Lebenswerte Innstadt“ von der Politik Lösungen. Der Stadtrat hat Durchfahrtsverbote für Schwerlastverkehr und Reisebusse erlassen, Tempo-30-Zonen wurden teilweise eingerichtet. In der Pandemie konnte die betroffene Bevölkerung etwas aufatmen, danach kam der Verkehr umso heftiger zurück wegen des hohen Preisgefälles beim Sprit zwischen Deutschland und Österreich.
"Kranke Aktion"
"Asap", nicht "Antifa" Zurück zur Verkehrsblockade: „Wir sollten die Marienbrücke besetzen, damit die Stadt endlich handelt.“ Solche Vorschläge wurden in der bürgerblichen Innstadt-Initiative schon vor Jahrzehnten immer wieder mal laut, eine Mischung aus Frust und Scherz. Dass eine solche Demo, korrekt angemeldet, nie erlaubt werden würde, war allen in der Runde klar. Es verblieben die erlaubten Methoden: Mit handgefertigten Plakaten wurde bereits in den 1980er Jahren dazu aufgerufen, auf Fahrrad und Bus umzusteigen. Später wurden Verkehrszählung in Eigeninitiative durchgeführt und dem Rathaus vorgelegt.
Der Staatsschutz, Beamte der Kripo, haben routinemäßig die Ermittlungen aufgenommen. Nachdem die Blockade gezielt den Reisenden von "Pro Life" galt, wird sie strafrechtlich anders bewertet werden als die Verkehrsblockade einer Klimademo.. hud
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Thursday
21. September 2023
PRIVATE PLATTFORMEN21.09. | Thursday SCHARFRICHTERHAUS Nektarios Vlachopoulos Der 37-jährigen Kabarettist und Wortakrobat, ein ehemaliger Deutschlehrer und Sohn griechischer Gastarbeiter, verbindet in "Das Problem sind die Leute" Kritik mit Humor. 20:00 Uhr | ab 28,50 Euro
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