Nachrichten | Freitag, 10. März 23

Passau/ Freyung/ Brünn - Dem Ermittlungsrichter am Passauer Amtsgericht ist gestern ein mutmaßlicher Vatermörder vorgeführt worden. 

Der 50-jährige Mann, der aus Südmähren stammt, wartet jetzt im Gefängnis auf seine Auslieferung ins Heimatland Tschechien.

In der Schengener Fahndungsausschreibung sind Details über das Verbrechen festgehalten, das sich Ende Januar in einer kleinen Gemeinde nahe Brünn abspielte. Ein 71-jähriger Rentner war in seiner Wohnung erschlagen aufgefunden worden. Der Mörder hatte die Leiche in Plastikfolie eingewickelt und hinter dem Sofa versteckt. Der Tatverdacht fiel auf den Sohn, der untergetaucht ist.

Am Mittwoch zur Mittagszeit wurde eine Zivilstreife der bayerischen Grenzpolizei auf einen einsamen Spaziergänger aufmerksam, der regendurchnässt und sichtlich erschöpft an der Bundesstraße 12 bei Hinterschmiding, Landkreis Freyung-Grafenau, unterwegs war. Die Schleierfahnder hielten ihn an, um seine Personalien festzustellen - und stießen auf den Fahndungseintrag. Sie schalteten die für solche Fälle zuständige Generalstaatsanwaltschaft in München ein. Diese ordnete die Vorführung beim Ermittlungsrichter in Passau an. 

Der mutmaßliche Mörder, wie sich nunmehr herausstellte, war vom Tatort mit seinem Auto in das 200 Kilometer westlich gelegene Moldaustädtchen Krumau geflüchtet. Von dort hat er sich zu Fuß durch den Böhmerwald und Bayerischen Wald bis nach Freyung durchgeschlagen. Von Krumau bis nach Hinterschmiding sind es 70 Kilometer, ein Zweitagesmarsch.

hud