Brennpunkt | Freitag, 16. Dezember 22
Twitter-Debakel: Elon Musk verhängt Maulkörbe gegen Journalisten
Drüben auf Twitter kommt es gerade zur Eskalation. Eine Zeitenwende in der digitalen Welt ist eingeläutet.
Der Autor ist dort aktiv, weil es bislang ein praktikables Werkzeug zur Recherche war. Schneller Zugang zu Fachleuten, schneller Kontakt zu Zeugen relevanter Ereignisse, häufig genutztes Sprachrohr der Politik. Gut möglich, dass sich heute das Beraterteam um Kanzler Olaf Scholz erneut der Frage annimmt, ob Twitter als Regierungsplattform noch geeignet ist.* Damit ging’s los: Der angeblich zweitreichste Mann der Welt sah sich machtlos dem Umstand ausgesetzt, dass seinen Privatjet im öffentlichen Flugverkehr jeder verfolgen kann; zum Beispiel über “Flightradar24”. Musk greift ein, wo er das Sagen hat, auf Twitter. Er sperrt Verknüpfungen zu den Flugzeugverfolgern. Der 20-jährige US-amerikanische Student Jack Sweeney, der für Musks Privatjet einen eigenen Kanal “Elonjet” geschaffen hat, fliegt als erster. Die “freie Rede”, die Musk großspurig auf Twitter versprochen hat, ist seitdem Geschichte. Dass der Tesla-Milliardär augenscheinlich Erzählungen der Verschwörungstheoretiker wieder mehr Raum gibt, ist von Anbeginn seiner Übernahme ein heiß diskutiertes Thema auf Twitter geworden. Durch Musk scheint vieles aus dem Lot geraten. Er ließ Köpfe rollen und trennte sich von einem Großteil der Belegschaft.
Derweil wirbt das aktive Twitter-Mitglied Jan Böhmermann (2,7 Millionen Twitter-Fans) für den Wechsel zu Mastodon.
Die Zeitenwende in der digitalen Welt scheint angebrochen. Weg von den alten, reichen Menschenfängern, deren Gefangene ihr Geschäftsmodell mehrten, hin zu sozialen (!) gemeinnützigen Netzwerken, die unabhängig von der Wirtschaft sind. Gerne mit einem einmaligen Mitgliedsbeitrag in den Spendentopf, fügt der Autor an.
hud
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Sonntag
26. März 2023
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