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| Nachrichten | Mittwoch, 07. April 21Passau als Pilotprojekt für autonomen Nahverkehr
Die Stadt hat heute Nachmittag zu einem PR-Termin nach Patriching geladen. Prominente Passauer Politiker, Vertreter der Zahnradfabrik und ein namhafter Reiseunternehmer stellen den Prototyp eines elektrischen Kleinbusses vor, der irgendwann mal autonom durch die Altstadt fahren könnte. (Klicken Sie sich durch die Fotogalerie) Am 26. April wird das Projekt dem Stadtrat vorgestellt. Es gehe hier nicht speziell um die Citybuslinie, sagt der Oberbürgermeister. Wobei hier seit vielen Jahren von den Altstadtbewohnern Handlungsbedarf gefordert wird. Die alten, lauten Dieselfahrzeuge seien in den Gassen unerträglich. Ein Rückblick: „Dieselfahrzeuge raus aus der Stadt und Elektromobilität anschieben, das könnte eine schnelle Lösung sein, um unsere Städte von Feinstaub, Abgas und Lärm zu befreien“, hat diese Redaktion vor fünf Jahren geschrieben. Dass es überraschend schnell gehen kann hat damals im Frühjahr 2016 die Post bewiesen: 14 Elektroautos sind in Passau eingesetzt worden. Zu selben Zeit hat diese Redaktion ihren Verbrenner "Ford Fiesta" gegen einen baugleichen französischen Stromer getauscht; damals das erste Auto mit „E-Kennzeichen“ im Stadtgebiet.
Und was machte die Stadt? Statt auf neue Technik zu setzen und abzuwarten, Batterietechnik und Reichweiten entwickeln sich rasant, kaufte sie im April 2017 für 1,7 Millionen Euro fünf neue Gelenkbusse mit Verbrennungsmotor. Merke: Kommunen kaufen bevorzugt das, was mit öffentlichen Geldern gefördert wird. Sie werden selten selbst aktiv, wenn Schulden drücken. Im April 2018 hat der Rottaler Reiseunternehmer Manfred Eichberger, der die Citybuslinie betrieb, reagiert. Er testete einen elektrischen Niederflurbus – und ließ die Finger davon. Das Fahrzeug erschien zu wenig ausgereift. Zum selben Schluss kam die Stadt, die kurz darauf die Presse zu einer Testfahrt lud.
Drei Jahre sind seitdem vergangen. Heute zeigen sich Oberbürgermeister Jürgen Dupper und Verkehrsminister Andreas Scheuer zusammen mit dem Rottaler Bus- und Reiseunternehmer und spielen Zukunftsmusik: Sie stellen den ZF-Prototyp eines elektrischen Pendelbusses vor, der einst autonom durch die Altstadt fahren könnte. Er basiert auf einer Entwicklung der Zahnradfabrik Friedrichshafen. Die Werksleitung hat das Fahrzeug für diesen PR-Termin eigens nach Passau transportieren lassen. Apropos PR-Termin: Solche Auftritte sind für Andreas Scheuer Ablenkung und Abwechslung von unbequemen Themen. Wie das BR-Magazin „Quer“ in diesen Minuten verkündet, habe Scheuer in der Mautaffäre seine Zusammenarbeit mit einem Ermittlungsbeauftragten des Untersuchungsausschusses abgelehnt: Er will sein Handypostfach nicht sichten lassen. Das muss wohl die „maximal mögliche Transparenz“ sein, von der Scheuer 2019 gesprochen hat, ätzt das TV-Magazin. Scheuer sagt dazu am Rande der ZF-Präsentation: "Der BGH hat entschieden, dass ich die Daten nicht herausgeben muss. Waurm sollte ich dann etwas anders machen?" Das Gerichtsurteil ärgere natürlich die Opposition. Der erste autonome E-Kleinbus kam übrigens 2017 in Bad Füssing, der Heimat des Unternehmers Eichberger ins Rollen. Die Altstädter werden wohl keine weitere fünf Jahre mehr warten müssen, bis die lauten blauen Stinker verschwinden.
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