Nachrichten | Montag, 27. März 23

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Kleiner Redoutensaal in Passau: 55 Instrumentalisten aus verschiedenen Hochschulen proben für das erste Klassikkonzert des neuen Klangkörpers "Sinfonietta Passau". (Foto: François Weinert/ Bürgerblick)
Von Uni bis St. Peter

Passauer Klangwolke: vom Musikwettbewerb bis zum neuen Klassikorchester

„Musik ist ein Rettungsanker“, hat unser Kolumnist und Vinylsammler Friedrich Brunner geschrieben, dessen Text ich gestern Nacht redigiert habe. Ich genieße diese Beschäftigung mit seinen Empfehlungen, denn ich lasse dazu die Stücke laufen, um die es sich gerade dreht. Es bleibt ein Geheimnis, zumindest kenne ich darüber keine wissenschaftlichen Erkenntnisse, warum schnöde Schallwellen in Klänge und Rhythmen verpackt es vollbringen, in unserer Gefühls- und Gedankenwelt Resonanz zu erzeugen. Nach diesem Einstieg mein Tipp für zwei musikalische Kulturereignisse.

Neugründung: Premiere für Passauer Symphonieorchester

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Dirigentin Eleni Papakyriakou hat ihre Vision von einem Passauer Symphonieorchester umgesetzt. Bei den Gründungskonzerten am 31. März und 1. April wirken herausragende Solisten mit. (Foto: François Weinert/ Bürgerblick)
In Passau hat sich ein neues Symphonieorchester aus musikbegeisterten Hochschülerinnen und Hochschülern gegründet, die „Sinfonietta Passau“. Es tritt am letzten Wochenende des Monats zum ersten Mal öffentlich auf. Die Backsteinkirche St. Peter am westlichen Ende der Neuburger Straße, Haidenhof-Nord, bekannt durch gute Akustik, wird zum Konzertsaal. Die 55 Instrumentalisten, Hochbegabte aus sieben Universitäten, spielen unter anderem die Sinfonie Nr. 4 von Anton Bruckner, die „Romantische“. Hinter dem Projekt steckt eine gebürtige Griechin, die seit sieben Jahren die Passauer Musiklandschaft bereichert: Eleni Papakyriakou, Chordirektorin am Landestheater Niederbayern und Leiterin des Universitätsorchesters. Was ihr in Passau fehlte, sei ein Klangkörper für große Klassikkonzerte, stellte sie zutreffend fest - und ließ ihre Kontakte spielen. Alle Infos hier.

Aufttakt zum Wettbewerb "Jugend musiziert"
„Sportliche Wettbewerbe erhalten in der Lokalpresse viel mehr Aufmerksamkeit als kulturelle“, bedauert Andreas Burger, der uns diese Woche angerufen hat. Er organisiert und lenkt den Landeswettbewerb „Jugend musiziert, an dem sich im Dreijahresturnus Jugendliche für Instrumente und Gesang begeistern, diesmal 830 Köpfe. Am letzten Märzwochenende haben bayernweit die Vorausscheidungen zur „Bayernliga“ an 22 Orten, darunter in Passau begonnen.

Klavier und Geige, Trompeten und Flöten, Schlagzeug und Harfe, Gesang und Akkordeon: Elf Hörsäle und Zimmer in den Universitätsvierteln und in der Städtischen Musikschule in Passau-Hals sind vier Tage lang zum Klangraum des musikbegeisterten Nachwuchses geworden. Es sei ganz klar ein Laienwettbewerb, „allerdings auf bisweilen erschreckend hohem Niveau“, schreibt Burger. Als Musikschüler hatte er einst selbst an diesem Wettbewerb teilgenommen, kümmert sich seit mehr als 30 Jahren um die Ausrichtung.

Warum sich der heute 58-Jährige Oberpfälzer mit solcher "Leidenschaft und Akribie", wie ihn seine Heinmatzeitung lobt, für „Jugend musiziert“ einsetzt? Eltern- und Lehrerstolz sei nicht verkehrt, meint er, und fügt an: „Was mir am Herzen liegt und was ich so gerne nach Außen vermitteln möchte, ist der Umstand, dass sich so viele junge Menschen mit der Musik beschäftigen, unglaublich fleißig und zielstrebig sind und genau das Gegenteil abbilden, das in vielen Hirnen herumspukt, also von wegen verkommene Jugend und so – früher war alles besser“. Als Corona das kulturelle Leben zeitweise zum Stillstand brachte, ließ er diesen Film zu "Jugend musiziert" produzieren, der einen guten Einblick gibt.

Andreas Burger hat außerdem 1991 die organisatorische Leitung des Bayerischen Landesjugendorchesters übernommen, das führt zum zweiten Hinweis:

hud

 

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