Nachrichten | Freitag, 08. September 23

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Heute Anstich! In luftiger Höhe lässt sich auf der Dult der sommerliche Herbst genießen. (Foto: Tobias Clemens Köhler/ Bürgerblick)
Freizeit

Passaus heißer Herbst: Dult beginnt, bald öffnen Hallenbad und Sauna

Passau - "Schwoabds´es obi, wos Aich bedrückt, oba foaht´s dann mit´m Bus hoam!" Oberbürgermeister Jürgen Dupper hat volksnah die Passauer Herbstdult eröffnet. 

Zum Interview mit dem Regional-TV sucht sich das Stadtoberhaupt einen Schattenplatz vor der Dreiländerhalle. Drinnen ist es so heiß wie draußen: 28 Grad; in der Sonne fast unerträglich. Die Dreiländerhalle, zur Dultzeit dekoriert wie ein großes Festzelt, hat eine gute Lüftung, aber keine Klimaanlage. Als sie Anfang der 2000er größtenteils aus EU-Mitteln erbaut worden ist, waren tagelange Hitzewellen und Erderwärmung kein brennendes Thema.

Brauereidirektor Stephan Marold und Oberbürgermeister Jürgen Dupper beschäftigt vor allem das sommerliche, seltene Herbstdultwetter in ihren Reden. "Wir haben traumhaftestes Wetter", schwärmt Marold. Das sei außergewöhnlich. So weit er sich nach vorne zu schauen traue, "wir werden in den zehn Tagen nicht einmal nass werden", sagt er. Ein Bier ist schnell verschüttet, denkt sich der Reporter. 

"Was ist passiert?!", ruft ein Ordner mit gelber Warnweste und läuft aufgeregt die Treppe vom Volksfestplatz zur Straße hoch. Ein ohrenbetäubender Knall hat ihn alarmiert. Einheimische beruhigen ihn, klären ihn auf; die Feuerschützen ballern zum Auftakt, so sei es Tradition.

"Auf den goldenen Hahn muass er hi haun!", erklärt eine Mutter ihrem Töchterchen, was dem Mann mit dem grauen Trachtenanzug und Strohhut auf der Bühne jetzt bevorsteht, das Fass anzapfen. OB Dupper erledigt das mit Routine, zwei Schläge. Die Herbstdult 2022 sei im chinesischen Kalender im Jahr "für die Katz`" gewesen, scherzt er. Alle hätten sich jetzt das gute Wetter verdient. Er hoffe, der heutige Tag sei ein gutes Omen.

Für die geladenen Festgäste sind die Biertische beladen mit Brezn und Brotzeitplatten.Tracht ist Trend. Selbst Polizeichef Manfred Schillinger hat seine Uniform gegen weißes Trachtenhemd und Lederhose getauscht.

Neu im Dultstadl: Es gibt eine "Weißbier"-Alm für die Freunde dieses Gerstengetränks.

Vorbericht

Am Kohlbrucker Messegelände ist am Vormittag fleißig gewerkelt worden. Draußen letzte Handgriffe für den heutigen Start der Herbstdult, gegenüber laufen die Vorbereitungen für die Badesaison "Hallenbad und Sauna".

Im Vorjahr marschierte die Stadtprominenz zum Herbstdulteinzug bei 17 Grad über regennasses Pflaster, siehe Archivfoto. Heute werden sich viele die Sakkos ausziehen und die Ärmel hochkrempeln. Das über Deutschland verankerte Hoch beschert erneut makellos blauen Himmel und hochsommerliche Temperaturen. Gestern schrammte das Thermometer im Dreiflüssetal mit 29,4 Grad die Hitzetagmarke, es wäre der 27. dieses Jahres gewesen; mutmaßlich neuer Rekord.

Um 15.30 Uhr kleiner Festzug zur Dreiländerhalle, in den "Dultstadl". Etwa eine Viertelstunde später zapft Oberbürgermeister Jürgen Dupper das erste Faß der Bischofsbrauerei, Marke "Innstadt", an*. Der Dultauftakt sei diesmal unspektakulär, wie ein Beobachter bemerkt; kein Ministerpräsident, kein Vizeministerpräsident, keine externe Prominenz auf der Bühne, Dupper pur.

Ab 15 Uhr gibt´s zum Testen alle Fahrgeschäfte zum halben Preis: Autoscooter, Kettenkarussel, Loopings, "Schlittenfahrten" und eine Gruseltour in die "Geisterhöhle", wie der städtische Dultmanager Max Lindinger aufzählt. Für alle, die kein Deutschlandticket besitzen: Ab 20 Uhr fahren alle Stadtbusse von der Dult kostenlos in die Innenstadt.

Frühestens am Mittwoch verändert sich die Wetterlage. Wenn am 20. September, ein Mittwoch, Hallenbad und Sauna öffnen, dürften die Tageshöchsttemperaturen, Fernprognose der Wetterdienste, stabil bei 20 Grad bleiben. Die Einzelkarte fürs Freibad kostet künftig 8 Euro, ermäßigt 5,50 Euro. Der Eintritt in die Saunalandschaft kostet ab 18 Euro, maximal drei Stunden, Tageskarte 26 Euro. Selbst wenn das Wetter sommerlich bliebe, ein Parallelbetrieb des Freibades wäre personell nicht zu stemmen, heißt es von der Belegschaft.

*aus dem Rathaus gab es unterschiedliche Angaben, Hacklberger oder Innstadt? Beides sind Marken der Brauerei in Passau-Hacklberg, die der katholischen Kirche, dem Bischof gehört.

hud/ tk

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