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| Universität | Freitag, 07. Februar 20
Wie sollen sich Wissenschaftler wehren?Die Klimaschutzbewegung mit ihren Freitagsdemos belegt, dass die junge Generation den Warnungen der Wissenschaftler offenbar mehr glaubt als Populisten und Klimaleugnern. Trotzdem: Falsche Anschuldigungen im Netz treffen die Vertreter der Wissenschaft offensichtlich ebenso bis ins Mark wie "Lügenpresse!"-Rufe die Vertreter der kontrollierenden Säule der Demokratie, die Journalisten. Uns hat man an die Hand gegeben, den Anschuldigungen mit Transparenz zu begegnen, zu erklären wie ein Journalist arbeitet; die Lesenden mitzunehmen, damit sie die Ansprüche und Herausforderungen dieses Berufs im Dienst für eine demokratische Gesellschaft kennenlernen.
Wie sollen die angegriffenen Wissenschaftler und deren Führung damit umgehen? Journalisten hätten eine schnelle Antwort für die analoge Handhabe: „Papierkorb!“ Anonyme Zuschriften, deren durchschaubare Absicht falsche Anschuldigungen und Beleidigungen sind, werden nicht verwertet, nicht veröffentlicht. Aber auf den sozialen Plattformen (irreführend "soziale Medien" genannt) fehlt die journalistische Instanz, die den giftigen Gedankenmüll entsorgt. Die Filter und Kontrollen der privatwirtschaftlich betriebenen US-Datenkraken erweisen sich weitgehend als untauglich. Deshalb lautet die Empfehlung von Kolleginnen und Kollegen: Sich aktiv im Netz beteiligen, sichtbar werden. Das Netz aus der Schieflage bringen. Könnte das ebenso ein Ansatz für die Vertreter von Forschung und Wissenschaft sein, sich mehr im Netz einzubringen, Widerspruch einzulegen, Aufklärung zu betreiben, dafür Zeit zu opfern? „Forschung ist in der Regel hoch innovativ, zum Teil spekulativ und mit unsicherem Ausgang verbunden.“ Deshalb sei das System „Wissenschaft“ für anonyme Hinweise oder Anschuldigungen besonders anfällig. Es könne schwerwiegende Konsequenzen für die Betroffenen haben, heißt es in der Uni-Pressemitteilung.
In einem Kurzfilm zur Veranstaltung hat Kathrin Haimerl, Referentin für Forschungskommunikation, drei Beispiele aufgegriffen. Zwei Angriffe aus der mutmaßlich linken Ecke: Eine Islamwissenschaftlerin betitelt ihre Konferenz „Das islamische Kopftuch: Symbol der Würde oder Unterdrückung?“ – man wirft ihr Rassismus vor und fordert ihre Entlassung. Ein Fall aus Berlin: Ein geplantes Forschungszentrum sei nicht gebaut worden, weil der Initiator von der Studentenschaft anonym als Rechtsradikaler gebrandmarkt worden ist. Das dritte Beispiel soll offenbar zeigen, dass Wissenschaft doch kritisch auf den Prüfstand zu stellen ist: Ein anonymer Hinweisgeber ließ einen Physiker auffliegen, der offensichtlich bewusst mit gefälschten und simulierten Daten manipuliert hat.
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10:16
Dienstag
20. April 2021
SOCIAL MEDIA20.04. | Dienstag REDOUTE Die unsichtbare Hand ![]() Schauspiel des New Yorker Autoren Ayad Akhtar in der Mediathek. Banker Nick wird zur Geisel einer islamistischen Splittergruppe und will sich seine 10 Millionen Euro Lösegeld selbst an der Börse verdienen. Bald gerät er in die Fesseln der allumfassendes Macht des Marktes. Regie: Heinz Oliver Karbus. 12:00 Uhr | Eintritt frei OPERNHAUS Madama Butterfly ![]() Giacomo Puccinins weltberühmte Oper weltberühmte Oper erzählt die tragische Liebesgeschichte der Geisha Cio-Cio-San (Yitian Luan), die vom in Japan stationierten Offizier Pinkerton (Jeffrey Nardone) mit einem Kind sitzengelassen wird. Eine Geschichte nach wahren Begebenheiten. 12:00 Uhr | Ab 6 Euro OPERNHAUS Urfaust ![]() Johann Wolfgang von Goethes Prosastück aus dem Jahr 1775. Eine Tragödie nach der Volkssage um Doktor Faustus. In den Hauptrollen: Ursula Erb als Mephisto sowie Julian Ricker als Faust. Regie: Peter Oberdorf. 12:00 Uhr | Ab 6 Euro OPERNHAUS In einem Jahr mit 13 Monden ![]() Nach der Filmvorlage von Rainer Werner Fassbinder: Es ist wohl sein verzweifeltestes Werk, weil es aus einer persönlichen Erschütterung entstand, einer Art Selbstanklage. Er schuf es nach dem Selbstmord seines Lebensgefährten, von dem er sich getrennt hatte. Ein Mann, nicht schwul, der sich aus Liebe zu einem Mann zu einer Frau umwandeln lässt. Doch alles zerbricht. 12:00 Uhr | Ab 6 Euro OPERNHAUS Die Zauberflöte ![]() Die wohl bekannteste Oper von Wolfgang Amadeus Mozart aus dem Jahre 1791. Sie erzählt nach einer Geschichte des Straubingers Emanuel Schikaneder vom Prinzen Tamino, der sich in phantastischen Welten beweisen muss. Musikalisch verschmelzen hochdramatische Arien und volksliedhafte Gesänge. 12:00 Uhr | ab 6 Euro OPERNHAUS Die Fledermaus ![]() Verwechslungskomödie von Johann Strauß (1825–1899) um den leichtlebigen Gabriel von Eisenstein (Peter Tilch) und seine untreue Frau Rosalinde (Henrike Henoch). Gilt als Klassiker der Wiener Operettenära und zeigt eine dekadente Gesellschaft. Intendant Stefan Tilch verlegt das Stück ins Pandemiejahr 2020. 12:00 Uhr | Eintritt frei
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