Nachrichten | Friday, 17. October 25ADAC-WM-Rallye: Fossiler PS-Zirkus bricht Zelte abMan steht am Wegrand bei Hauzenberg oder Bad Griesbach, sieht die Bilder der PNP: ein paar Dutzend Menschen, vielleicht hundert, mehr nicht. Doch am nächsten Tag liest man: „Rallye-Fest mit 5.000 Fans“. Reporter Fabian Bauer übernimmt die Angaben der Veranstalter der "Central European Rallye" und würzt sie mit so vielen Adjektiven, dass einem der Staub der Feldwege schon beim Lesen in die Augen fliegt. „Nostalgie und Rallye-Power nonstop“ oder „PS-Party“ lauten seine Überschriften. Die Fahrer nennt er „Kurven-Künstler“ oder „Benziner-Bändiger“, die Autos „PS-Biester“. Ein Vater aus Tirschenreuth wird als Kronzeuge für die Begeisterung zitiert: „Einfach super.“ Ein Achtjähriger darf gar seinem Papa zeigen, „wie man richtig herumflitzt“. Das ist keine Sprache des Journalismus, das ist Reklame für eine Veranstaltung, die ihren Reiz längst verloren hat: Autorennen, die der Öllobby dienen, die Natur zerstören und die Luft verpesten. Die „Passauer Neue Presse“ hat sich als Werbepartner verpflichtet – und darüber jede kritische Distanz verloren. Leseproben: „Mix aus Geruch, Sound und Geschwindigkeit fasziniert einfach“ oder „Herzen schlagen höher in den scharfen Kurven“. Was tatsächlich bleibt, sind Lärmkegel in der Landschaft, Staubfahnen in den Wäldern, Ölspuren auf Forstwegen – und die Illusion, hier seien Massen unterwegs. Viele Fans sind längst ferngeblieben, seit das Debüt mit Staus und Chaos startete. Geblieben sind die Hartgesottenen, die ewig Gestrigen. Deutsche Autoliebe feiert Benzingeruch, Fehlzündungen und Reifenabrieb. PNP-Reporter Fabian Bauer fährt sprachlich Vollgas, das beherrscht er – doch der Tank ist leer. Wer Texte mit Eigenschaftswörtern und Floskeln derart überlädt, verrät: Es mangelt an Substanz. Die Wahrheit dieser in die Provinz verlagerten ADAC-WM-Rallye ist: Die Luft ist raus. Es war vorerst das letzte Mal, dass dieses Autorennen im Dreiländereck ausgetragen wurde. Der finanzielle Erfolg hat sich nicht eingestellt. Das sagt alles. Und manche atmen auf. red
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Samstag
18. Oktober 2025
PRIVATE PLATTFORMEN18.10. | Saturday ZAUBERBERG Düsseldorfer „Speed Metal“ ![]() Die Kultband Warrant zählt mit Alben wie „First Strike“ und „The Enforcer“ zu den Pionieren des deutschen „Speed Metal“. Nach ihrer Reunion ist die Band um Sänger Jörg Juraschek wieder unterwegs – mit alten Klassikern und neuem Material. 18:00 Uhr | 23 Euro SCHARFRICHTERHAUS Josef Brustmann ![]() Zum ersten Mal tritt Josef Brustmann nicht als Musiker oder Kabarettist auf, sondern als Autor: In seinem literarischen Debüt erzählt er vom Aufwachsen als achtes von neun Kindern, von Armut, Trauer und Musik – in rauer, poetischer Sprache: "Jeder ist wer". 19:00 Uhr | 29 Euro ZEUGHAUS VDSIS-Tour 2025 Das Projekt „Von der Straße ins Studio“ (VDSIS), 2010 gegründet, bietet Kindern und Jugendlichen Ausdrucksmöglichkeiten in Musik und Video. Bei der Tour präsentieren Teilnehmerinnen und Teilnehmer eigene Songs auf der Bühne 19:00 Uhr | 10 Euro AKADEMIE ATHANOR "Trieb.Krieg" ![]() Der Berliner Schauspieler Manuel Harder (Deutsches Theater) bringt in einem Soloabend Texte von August Stramm auf die Bühne. Sie kreisen um Krieg, Verführung, Tod. Grundlage ist das 2023 mit dem ARD-Hörspielpreis ausgezeichnete gleichnamige Hörspiel. 19:30 Uhr | ab 5 Euro REDOUTE Gräflicher Musical-Abend Musicalsolo mit Highlights aus 30 Jahren Musiktheater: Sänger und Entertainer „Graf von Krolock“ präsentiert Stationen seiner Karriere – von Cats bis Zeppelin, von Evita bis „Tanz der Vampire“. Am Klavier begleitet er sich selbst. 19:30 Uhr | ab 42 Euro OPERNHAUS Eine Nacht in Venedig ![]() Mit „Eine Nacht in Venedig“ bringt Johann Strauss 1883 uraufgeführte Operette auf die Bühne. Zwischen Karnevalsfest, Maskenspielen und amourösen Verwicklungen entfalten sich Walzer, Serenaden und Chöre. 19:30 Uhr | ab 11 Euro
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