| Meinung | Mittwoch, 06. Oktober 21Weil´s eh scho Wurscht isWer wie ich in einer Wohngemeinschaft lebt, der kennt den Effekt: Einer lässt seinen schmutzigen Teller stehen, weil es für den Weg zum Geschirrspüler nicht mehr gereicht hat, der nächste spart ihn sich auch und bald stapelt sich das Geschirr. Ist picobello aufgeräumt, steigt die Hemmschwelle, Unordnung zu schaffen. Wer einen vermüllten Gehsteig sieht, scheut sich weniger, seinen eigenen Abfall fallen zu lassen. „Weil‘s eh scho Wurscht is.“ In der Stadtpolitik läuft es ähnlich. Der Malerwinkel am Linzer Tor, der wahrscheinlich ein kulturhistorisch wertvolles Holzhaus verlieren wird, hatte schon zuvor seinen Ensembleschutz eingebüßt. Ein Fachmann der Denkmalpflege beurteilte, dass es im Umfeld nichts mehr zu schützen gäbe; hässliche Wohnblöcke der städtischen Gesellschaft haben es verbaut. „Is eh scho Wurscht.“ Neben dem schlossähnlichen Passauer Hauptbahnhof, ein Einzeldenkmal aus dem 18. Jahrhundert, wollen Vertreter des Medienimperiums Diekmann ein profitables Studentenwohnheim hochziehen, fast so hoch wie das Bahnhofsdach. Stadträte blickten sich um und empfanden, dass rundum sowieso schon viel zu hoch gebaut worden sei. Auf das Wohnheim komme es auch nicht mehr an. „Eh scho Wurscht.“ An der Donaulände entsteht ein Hochwasserschutz mit Mauern, die höher aufragen werden als man es sich vorstellen mag. Vom Boden bis zur Fahrbahn der Schanzlbrücke, kein Durchblick mehr zur Donau. „Hier kann man sowieso nichts mehr verschandeln“, hatte selbst der strengste Stadtbildbewahrer vom Forum Passau gesagt. „Weil´s do eh scho Wurscht is.“ Menschen mit dieser Einstellung sind mir manchmal zuwider. Sie machen es sich zu leicht. Man muss bei den kleinen Dingen anfangen, wenn man Großes erreichen oder Schlimmeres verhindern will. Weil´s eben nicht Wurscht sein darf, was um einen herum passiert. Ihr Hubert Jakob Denk Erschienen in, Bürgerblick 124/ April 2019
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20. Mai 2022
SOCIAL MEDIA20.05. | Freitag FUZO Grüne Woche Taschen und Rucksäcke aus langlebigem und nachhaltigen Material. Mit diesen Produkten wollen Passauer Unternehmen das sogenannte "Upcycling" näherbringen. 10:00 Uhr | freier Eintritt SALZWEG Emerenz-Meier-Weekend Schauspielerin und Kabarettistin Barbara Dorsch verließt Briefe und Gedichte der Schriftstellerin Emerenz Meier. Die gebürtige Waldkirchnerin wanderte 1906, im Alter von 32 Jahren, nach Chicago aus. Ort: Gemeindesaal. 18:30 Uhr | ab 10 Euro CAFÉ MUSEUM New-Orleans-jazz ![]() Trompeter Stephen Lands spielt Jazz in der Tradition seiner Heimat New Orleans. Mit dabei: Altöttinger Saxophonspieler Wolfgang Hanninger, der 20-jährigen schwäbische Pianist Julian Schmidt, Schlagzeuger Schlagzeuger Xaver Hellmeier aus München und Bassist Thomas Stabenow aus Schwäbisch Hall. 20:00 Uhr | 20 Euro
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